Flache Linsen

Fresnel
Linsen (die optischen) sehen aus wie Linsen (die essbaren), und sind meist rundlich, dicklich (jedenfalls die zum Sammeln). Monsieur Augustin Jean Fresnel machte sich Ende des 18. Jahrhunderts Gedanken über Leuchttürme und Linsen und hatte eine geniale Idee: er ließ alles überflüssige Material weg, das nichts mit den optischen Eigenschaften einer Linse zu tun hat und erfand die Zonenlinse. Diese abgespeckten Linsen heißen ihm zu Ehren heute "Fresnel-Linsen" (den essbaren Linsen ließ er gottseidank den Speck, es schmeckt einfach besser).
Heutzutage gibt es folienartige Fresnellinsen aus Kunststoff, die an manchen Schaufensterscheiben für Aufmerksamkeit sorgen. Die Leuchttürme mit ihren riesigen gläsernen Zonenlinsen sind am aussterben.
Spardose Illusion
Ein Geldstück fällt durch den sich trichterförmig verengenden Hals im Inneren und wird dabei immer kleiner.

1. Es scheint so, als ob der Trichter im Inneren sich nach unten hin verjüngt. Das ist aber nicht so. Im Inneren sind zwei Spiegel, die sich unter 45° nach hinten links und rechts erstrecken. Die Spiegel laufen genau unter diesem Winkel über die Diagonale und eine Kante des unteren Kästchens.

Der Trichter ist keineswegs vollständig, sondern zu einem Viertel aufgeschnitten nach hinten offen. Blickt man von vorne in diese Anordnung hinein, erscheinen in den Spiegeln die farbig bedruckten Seiten. Das sieht dann genauso aus, als wenn die hintere Seite des Inneren bedruckt wäre. Der Trichter scheint vollständig zu sein.

2. Das kleine Kästchen in der Spardose weist vorne eine verkleinernde Fresnellinse auf. Es sieht zwar von vorne so aus, als wenn der Grundriss quadratisch wäre, in Wirklichkeit aber erweitert sich der Raum nach hinten, hat also einen unsymmetrischen Grundriss. Eine darin befindliche Münze erscheint verkleinert. Dieselbe Münze jedoch erscheint verschieden groß, je nachdem, ob sie sich vorne an der Fresnellinse oder hinten an der Innenrückseite des Kästchens befindet.


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