Perpetua mobilia gerädert

Das älteste überlieferte Perpetuum mobile ist ca. 1150 durch den indischen Dichter, Mathematiker und Astronomen Bhãskarã beschrieben. Es handelt sich um ein Rad mit langen Gefäßen, in denen sich Quecksilber befindet. Dank der verschieden weit entfernten Gewichte soll es sich ewig drehen können.
50 Jahre später tauchen ähnliche Konstruktionen in arabischen Ländern auf. Hölzerne biegsame Gliederarme sollen für ein stetes Ungleichgewicht sorgen.

In Westeuropa erscheinen wiederum 50 Jahre später die ersten Zeichnungen von Perpetua mobilia, die ebenfalls auf dem Grundprinzip der indischen Maschine basieren.

Im 13. Jahrhundert wurde vom französischen Architekten Vilard de Honnecourt ein stets im Ungleichgewicht befindliches Rad vorgeschlagen.
Diese Räder wollten sich aber nicht so recht in Gang setzen, und so wurden viele Varianten entwickelt, mit mehr oder minder komplizierten Mechanismen zum Transport der Gewichte.

Nach Edward Somerset, 2. Marquis von Worcester (1601-67)
Anstelle von Quecksilber sind hier Kugeln verwendet. Ein Riesenrad mit Kugeln an Fäden.


Eine Kombination aus Kugeln und Hebeln. Die Kugeln werden von einem Eimerband transportiert.


Dieser asymmetrisch festgehaltene Ring zwischen zwei drehbaren Zylindern sollte sich eigentlich drehen Verschieden hohe Flüssigkeitssäulen sorgen hier für das entscheidende Drehmoment. In der Trommel ist eine Flüssigkeit, die über Schwimmer die außen befindlichen Gewichte per Auftrieb bewegen.

So um 1500 herum beschäftigte sich kein geringerer als
Leonardo da Vinci
mit Perpetua mobilia, deren Unmöglichkeit er zu beweisen versuchte. Hier zwei Zeichnungen aus seinem Codex Forster II. und deren Nachbauten:
Experimente zeig(t)en: egal welche Gewichte am Rad befestigt werden, eine ewige Bewegung wird nicht erreicht.
Kugeln in Rinnen befinden sich auf der rechten Radseite außen, auf der linken innen. Ein ungleiches Drehmoment?
Er kam zu dem Schluss: ...und es bewegt sich nicht (jedenfalls nicht ewig).

Johann Ernst Elias Bessler
(1680-1745)

Der Sachse Bessler, sich selbst "Orffyreus" nennend, baute in den Jahren 1712 bis 1717 Räder, die immer in Drehung blieben und dabei sogar Gewichte hoben, ohne abgebremst zu werden.

Professoren, Physiker und Mechaniker konnten ihm nie einen Betrug nachweisen, aber trotzdem gab es keine offizielle Anerkennung der Erfindung oder des Erfinders. Bessler gestattete keinem Fachmann einen Blick auf seine Technik mit der Begründung, sie sei so einfach, dass jeder Zimmergeselle diese Maschine bauen könnte. Nur einmal durfte ein Laie hinter die verhüllenden Tücher schauen, der die Einfachheit der Konstruktion bestätigte. Bessler verlangte hunderttausend Taler für die Erfindung, die ihm niemand zahlte. Also zerstörte er sein Werk und nahm sein Geheimnis mit ins Grab.

Sein bewegtes Leben, die Ignoranz der Wissenschaft und das tatsächliche Funktionieren seiner einfachen Maschine entzündet auch heute noch den Einfallsreichtum einiger Erfinder.

http://www.besslerwheel.com

Räder mit Führungsrinnen Eine Mechanik bewegt Hebel

Die "beste" Methode, ein Rad zu drehen. Ein verborgener Mechanismus mit einer Energiequelle, in diesem Fall ein armer Mann hinter einer Wand...

US-Patent Nr. 2833943 (1958)
...oder auch elektromagnetisch...
US-Patent Nr. 3717951 (1973)

Zurück zu "Mayer" Letzte Änderung 19.2.2005