Perpetua mobiliamagnetisch
1269: Maricourt
Das älteste abendländische Dokument über den Magnetismus schrieb 1269 der Franzose Pierre Pélerin de Maricourt, genannt Petrus Peregrinus ("der Pilger"). Es hat den Titel "Epistola Petri Peregrini de Maricourt ad Sygerum de Foucaucourt, militem, de magnete" (oder kurz "Epistola de magnete") und besteht aus zwei Teilen:
  • Der erste Teil beschreibt die Eigenschaften eines Magneten (damals aus Magnetit, Fe3O4). Er benutzt als erster das Wort 'Pol' für die beiden besonderen Stellen eines Magneten, zeigt Methoden für das Auffinden des Nord- und Südpols und beschreibt deren Effekte (gleichnamige Pole stoßen sich ab, ungleichnamige ziehen sich an) und stellt fest, dass beim Zerbrechen einer Magnetnadel wieder ein ganzer Magnet mit zwei Polen entsteht.

  • Der zweite Teil beschreibt einige Instrumente, die die Eigenschaften des Magnetismus nutzen, so z. B. den Kompass und auch einen sich immer drehenden Magnetmotor.
Eine deutsche Übersetzung des Textes findet sich in "Balmer, Heinz: Beiträge zur Geschichte der Erkenntnis des Erdmagnetismus; S. 261-277; Aarau 1956".

Der Maricourt-Motor ist im Handel bisher nicht erhältlich.
1562: Tausnerius
Der einfachste Magnetmotor stammt wohl von Johann Tausnerius, der im Jahr 1562 das Buch "Opusculum perpetua memoria dignissimum de natura magnetis et eius effectibus" veröffentlichte. Der Magnet zieht eine Eisenkugel die Rampe empor bis zu einem Loch, durch das sie dann wieder nach unten fällt und das Spiel von neuem beginnen kann.

Mit freundlicher Erlaubnis von Hartmut Blessing: http://www.prismenfernglas.de/technik.html
Allerdings: Ein Magnet, der stark genug ist, die Kugel heranzuziehen, lässt sie nicht wieder los...
1996?: Reidar Finsrud
Künstler (Maler und Bildhauer) aus Skaarer, Norwegen
Eine Eisenkugel mit einem Durchmesser von gut 6.5 cm rollt im Kreis auf einer Aluminiumschiene mit einem Durchmesser von gut 60 cm. Die Kugel wird durch drei beweglich aufgehangene Hufeisenmagneten in ewiger Bewegung gehalten. Die Magneten werden, durch drei in die Laufschiene integrierte Metallbügel, welche von der Stahlkugel überrollt werden, in eine Schwenkbewegung versetzt.
Das Gerät erinnert an eine hochtechnische Version des Baron Münchhausen, der sich an seinen eigenen Haaren aus dem Sumpf gezogen haben soll.
http://www.galleri-finsrud.no/sider/mobile/mobile.html
Zu einfach
Einfach und lehrreich ist nebenstehendes Perpetuum mobile: ein Magnet unterhalb eines drehbaren Eisenzylinders. Da nur eine Seite des Zylinders angezogen wird, sollte er sich in Bewegung setzen. Macht er aber leider nicht, denn die Teile im Magnetfeld müssen es auch verlassen und dagegen Arbeit verrichten, nämlich genau diejenige, die vorher frei wird. Auch raffinierteste Anordnungen helfen dabei nichts. Das ist der Grund, warum es keine magnetischen (und auch gravitatorischen oder elektrostatischen) Perpetua mobilia geben kann.
Bednarik
Ob dieser Motor jemals in Gang kommt?



Mit freundlicher Erlaubnis von Karl Bednarik:
http://members.chello.at/karl.bednarik

Zurück zu "Mayer" Letzte Änderung 15.10.2004